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Mit Stammbaum und Impfpaß? Möchte man später mit seinem "Neuerwerb" züchten, muß das Tier auch unter züchterischen Aspekten ausgewählt werden. Wer nicht
einfach nur vermehren will, sondern nach ganz bestimmten Vorstellungen verpaaren möchte, muß prüfen, ob das Tier zu seinem Zuchtziel paßt. Der Stammbaum bietet hierzu einige wichtige Informationen. Darin sollten
möglichst alle Tiere der vier Elterngenerationen eingetragen sein.
Die Zwingernamen und Farben sagen einem erfahrenen Züchter mehr als die Titel der Tiere. Man darf sich auf keinen Fall von einem “roten Stammbaum” (prämierte Tiere werden in roter Schrift eingetragen) blenden lassen. Oft dokumentiert ein hoher Titel nur die Ausstellungsfreudigkeit oder Eitelkeit des Besitzers.
Wer nicht züchten will, wird sich fragen, ob er überhaupt eine Katze mit Papieren kaufen soll, zumal diese Tiere deutlich teurer sind. Ihm kann es egal sein, wie die Vorfahren heißen und welche
Titel sie tragen. In gewisser Weise hat er Recht, kauft aber damit sprichwörtlich die Katze im Sack. Für einen fehlenden Stammbaum können verschiedene Gründe vorliegen. Es kann sowohl am Tier als auch am Besitzer
liegen. Viele Schwarzzüchter sind nicht in einem Verein organisiert, damit sie sich keinen Zuchtregeln unterwerfen müssen. Häufig werden unzulässige Inzucht-(im Extremfall Geschwisterverpaarung) oder
Rasseverpaarungen (z.B. die bekannten Siam-Kartäusermischlinge) durchgeführt. Auch wird bewußt mit fehlerhaften Tieren gezüchtet, weil die Kunden aufgrund des niedrigen Preises über Erbfehler und Anomalien
hinwegsehen. Dadurch werden die Bemühungen der seriösen Hobbyzüchter zunichte gemacht, die Rassen möglichst fehlerfrei zu bekommen. Bei profitorientierten Vermehrern werden die Zuchttiere unter finanziellen Aspekten
ausgewählt und mit kurzen Wurfabständen ausgebeutet. Die Versorgung und Unterbringung ist oft unzureichend. Meist wird mit wenig "Know how" gezüchtet, was für die Tiere fatale Folgen haben kann. Viele
Schnäppchen haben sich daher für die Besitzer als teure Anschaffung entpuppt. Ein Laie kann die schwarzen Schafe kaum von denjenigen zu unterscheiden, die nur mal einen Wurf machen wollen. Das Risiko, eine kranke
Katze zu erwerben, ist bei
registrierten Züchtern wesentlich geringer. Wer sich trotz allem für eine preisgünstige Katze ohne Stammbaum entscheidet, sollte sich den Verkäufer und das Zuhause der Katzen sehr gut anschauen!!!
Egal, ob mit oder ohne Stammbaum, kaufen Sie nie eine Katze ohne Impfpaß. Das Tier muß mindestens zweifach gegen Katzenschnupfen und -seuche geimpft
sein. Wenn Ihnen eine nicht oder unzureichend geimpfte Katze angeboten wird oder das Tier bei Abgabe jünger als 12 Wochen sein soll, ist von einem Kauf unbedingt abzuraten. Nur ein unseriöser, verantwortungsloser
Vermehrer gibt seine Tiere so ab.Übrigens: Eine ordnungsgemäß geführte Tierarztpraxis registriert alle Impfungen. Ein verlorener Impfpaß läßt sich also rekonstruieren. Lassen Sie sich also kein Märchen vom
verlorenen Impfpaß erzählen!Lesen Sie bitte die umfangreichen Informationen über Impfungen und Infektionskrankheiten.
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